Die Geschichte von SAP

SAP gilt heute allgemein als der Marktführer für ERP-Systeme. Das Unternehmen hat Kunden in mehr als 180 Ländern, und sein ERP-System ist das Herzstück vieler Unternehmen. Doch wie schafft es das Unternehmen, solche Zahlen zu schreiben? Zur Beantwortung dieser Frage befassen wir uns heute näher mit der Geschichte von SAP. 

1972–1976: IBM verliert fünf Mitarbeiter

1972 beschließen fünf IBM-Developer, ihre Jobs zu kündigen, um gemeinsam ein neues Unternehmen zu gründen. Die Idee für eine standardisierte Software haben sie da bereits, finden allerdings keine gemeinsame Basis mit dem Team, das die Idee bei IBM umsetzen kann. Doch das hält sie nicht davon ab, die Software tatsächlich zu entwickeln. Wenn IBM nicht will, dann eben anderswo. Die fünf kündigen ihren Job und SAP ist geboren. Sie machen sich direkt an die Entwicklung einer Software, die die herkömmliche Lochkarte bei Imperial Chemical Industries in Östringen durch eine Echtzeit-Software ersetzen soll. Die Idee wird weiterentwickelt und 1973 kommt mit SAP R/98, das hauptsächlich auf Accounting und Payrolling ausgerichtet ist, das erste kommerzielle SAP-Produkt auf den Markt. 

Für uns klingt das Ganze heute simpel, doch damals war diese Vision revolutionär. Denn noch niemand hatte eine Standardsoftware für Echtzeit-Datenverarbeitung entwickelt. Nach zweieinhalb Jahren hat das Unternehmen bereits 40 Kunden und 25 Mitarbeitende. Die simple Idee erweist sich somit als großer Erfolg. 

1976–2000: SAP wächst und geht online

1976 veröffentlicht das Unternehmen eine neue Variante der Software, die neben Payrolling und Accounting auch Optionen für Materialmanagement und Produktionsplanung umfasst. Ein Jahr später folgen die ersten vorsichtigen Schritte außerhalb Deutschlands: Zwei österreichische Unternehmen erwerben die SAP-Software. 1981 wird eine aktualisierte Version veröffentlicht und ist SAP das erste Mal auf einer großen IT-Messe zu finden. Die Software wird stabiler, und nach einer Gesetzesänderung im Jahr 1986, laut der künftig eine Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflicht gilt, verzeichnet das Unternehmen einen sprunghaften Anstieg der Verkaufszahlen. Im gleichen Jahr beginnt man auch mit der Entwicklung einer neuen Software-Version. 1988 geht SAP an die deutsche Börse. Ab sofort kann jeder Anteile an der SAP AG erwerben. 

Auf der CeBIT in Hannover wird 1991 ein neues Projekt präsentiert. Mit einem Client-Server-Modell, einer attraktiven Benutzeroberfläche, relationalen Datenbanken und Unterstützung für mehrere Server scheint sich ein neuer Markt zu eröffnen: kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Als die Software 1992 vorgestellt wird, beginnt eine neue Wachstumsphase für das Unternehmen. 1996 kommt es zur Kooperation mit Microsoft, um auch „Online“-Dienstleistungen anzubieten. Das Internet steckt damals noch in den Kinderschuhen, was das Ganze zum riskanten Schachzug für ein Unternehmen macht, das auch auf dem traditionellen Markt noch viel gewinnen kann. Doch der Online-Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. 1999 nutzen große Namen wie der FC Bayern München, MLP, Hewlett-Packard, Visteon und Hoechst Marion Roussel mySAP.com. Der frühzeitige Umstieg auf Online-Dienste ist es, der SAP bis zum Jahr 2000 zum Marktführer für E-Business-Lösungen macht. Gleichzeitig streckt das Unternehmen die Fühler nach Asien aus und implementiert u. a. Unterstützung für Japanisch in seine Software. 

2000–2014: SAP begibt sich in die Cloud

Was als mySAP.com begann, entwickelte sich weiter zur mySAP-Technologie und erreicht 2003 mit SAP NetWeaver einen neuen Höhepunkt. Dieses ermöglicht schnellere und flexiblere Geschäftsanwendungen, die End-to-End-Geschäftsprozesse unterstützen, ganz gleich, ob sie auf SAP-Software laufen oder nicht. 2004 kommt die erste Version dieser Software auch auf den Markt – und wird ein Riesenerfolg: Im ersten Jahr erwerben mehr als 1.000 Kunden das Produkt. 

Ab 2010 präsentiert SAP sein „immer und überall“-Versprechen. Man will weg von on-premise-Lösungen, hin zu einem komplett cloud-basiertem Angebot. 2011 wird die erste Version von SAP HANA implementiert, mit dem Kunden Daten in Sekundenschnelle analysieren können. Eine Analyse, die zuvor Tage, wenn nicht Wochen gedauert hat. 2014 kommt es zur Übernahme von Concur Technologies und deren cloud-basierter Travel- und Expense-Managementsoftware. Mit 8,3 Milliarden Dollar ist dies die bisher teuerste Übernahme von SAP. 

2014 bis heute: Kooperation mit den größten Public-Cloud-Plattformen

2014 schließen sich SAP und IBM für den Verkauf cloud-basierter Dienstleistungen zusammen. Eine Kooperation mit HPE folgt 2015 mit dem Ziel, hybride Lösungen von SAP HANA mit verbesserter Stabilität und Sicherheit anbieten zu können. Im selben Jahr stellt SAP offiziell S/4 HANA vor, und zwar sowohl als Cloud- als auch On-Premise-Variante. Dadurch wird es Kunden ermöglicht, direkt in der Cloud oder mit einer Hybrid-Variante teilweise in der Cloud zu arbeiten. 

2016 und 2017 schließen die Giganten Apple und Google Partnerschaftsabkommen mit SAP. Dadurch kann SAP noch besseren mobilen Service anbieten und ist SAP HANA ab sofort auch in der Google Cloud Platform verfügbar. Nachdem die Software bereits auf Amazon Web Services (ASW) und Microsoft Azure verfügbar war, ist sie nun auf den drei größten Public-Cloud-Plattformen zu finden. 

Die Zukunft von SAP mit S/4HANA

Die Zukunft von SAP mit S/4HANA

Beim Blick auf SAP sehen wir ein Unternehmen, das von Innovation und Neugier angetrieben wird. In der Vergangenheit hatte man hier genau die richtige Portion Mut, um in neue Technologien zu investieren und in neue Märkte zu expandieren. Mit S/4 HANA beginnt für das Unternehmen eine neue Ära, in der sich sein Schwerpunkt von Software auf Dienstleistung verlagert. Für SAP birgt dies natürlich die nötigen Herausforderungen, zumal auch stets mehr spezialisierte Dienstleister in den Cloud-ERP-Markt einsteigen. Doch wir sehen auch Chancen. Dank seines großen Vermächtnisses hat SAP ganz sicher auch hier die Möglichkeit, sich wieder zum Innovationsführer zu entwickeln. Mit S/4 HANA sendet das Unternehmen dem Markt auf jeden Fall eine klare „Cloud-First“-Botschaft, ein Zeichen, dass SAP seine Zukunft im Bereich Cloud-ERP sieht. 

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